Der Monat Muharrem

Liebe Brüder im Islam,
Der Monat Muharrem ist für die Muslimen ein besonderer Monat. Weil dies der Geschichts- und Zeitanfang der Muslimen ist, aber auch weil sich in diesem Monat viele herausragende Ereignisse zusammengetragen haben.
Der zehnte des Monat Muharrem ist der Tag des „ASCHURA“. An diesem Tag sind diese Ereignisse passiert.
Die Erschaffung des Propheten Adam, der einlass für ihn ins Paradies und seine Gebete wurden, nach dem er auf die Welt kam, am Tag des „ASCHURA“ erhört.
Die Geburt vom Propheten Abraham und seine Erlösung vom Feuer des Nemrud sind auch auf diesen Tag zurückzuführen.
Die Erhebung des Propheten Hennoch, die Erlösung des Propheten Hiob von seiner Krankheit, die Ankunft des Propheten Noah nach dem Sturm am Berg „CUDI“, die Geburt von Jesus und die Erlösung von seinen Attentätern, all diese Dinge und noch viele mehr, sind an ein und dem selben Tag, dem Tag des „ASCHURA“ passiert.
Durch diese Konzentration von so vielen hervorkommnissen ist die spezielle Position des ASCHURA unbestritten. Aus diesem Grund fastete unser Prophet Muhammed an diesen Tagen und empfahl es auch den Muslimen.
In den Anfängen des Islam war das Fasten des Tages „ASCHURA“ Pflicht. Mit dem Ramazan wurde diese Pflicht aufgehoben. Doch sollte man diesen Tag bezüglich seiner Vergangenheit freiwillig Fasten um die „SÜNNET“ unseres Propheten aufrecht zu erhalten.
Für Freiwillige Gebete, für „NAFILE“ bekommt man in der Regel für ein Gebet das zehnfache. Obwohl es sich beim fasten am Tag des „ASCHURA“ auch um eine freiwillige Handlung geht, sind die Dinge hier etwas anders. Unser Prophet erläutert diesbezüglich in einem Hadis: „Das Fasten am Tag des „ASCHURA“, und das ist mein Guter glaube an Allah, befreit einen Muslimen von den Sünden des letzen Jahres.“
Diese Gelegenheit darf ein guter Muslime sich nicht entgehen lassen. Wichtig ist jedoch zum Schluss das immer der 9. und 10. Tag zusammen gefastet werden müssen, nur den Tag des „ASCHURA“ zu Fasten ist verpönt.

Der Monat Muharrem. 2. Muharrem 1431 (18.12.2009)

Liebe Muslime,
Dank und Preis ohne Ende sei Allah dem Allmächtigen, dass wir gesund und wohl das neue Hicrî-Jahr beginnen durften. Das Hicrî-Jahr 1430 ist zu Ende gegangen und das neue Jahr 1431 hat gestern seinen Anfang genommen. Ein neues Jahr bedeutet einen neuen Beginn, ein neues Jahr bedeutet auch eine neue Begeisterung. Es bietet uns die schöne Möglichkeit, un-seren Glauben zu leben, indem wir uns gegenseitig zum neuen muslimischen Jahr begrüßen. Der hicrî takvim, der islamische Mondkalender, besitzt für unser Leben und unseren Dienst an Allâh, die ibâdât, einen sehr hohen Stellenwert. Wir sollten uns das immer vor Augen halten.
Während des Khalifats von Hazret-i Ömer (r.a.) ist die şurâ der Muslime einem Vorschlag von Hazret-i Ali (k.v.) gefolgt. Danach wurde dem islamischen Kalender das Mondjahr mit seinen 354 Tagen zugrundegelegt, und das Jahr der hicret, mit dem muharrem als erstem Monat, wurde als der Beginn der muslimischen Zeitrechnung festgeschrieben.
Wir sind gewohnt, unsere Planungen und Termine nach dem hierzulande üblichen Kalender zu organisieren. Genauso sollten wir unser religiöses oder geistliches Leben nach dem Hicrî-Kalender ausrichten. So sollten wir beispielsweise anhand der religiösen Kalender und der gebräuchlichen Gebetsbücher verfolgen, welche Gebete und andere ibâdât in welchem Monat oder an welchem Tag zu verrichten sind und welche davon als farz, vacib, sünnet oder nâfile gelten, und wir sollten unser Leben bewusst danach gestalten.
Hochgeschätzte Muslime,
wir wissen aus einem Hadîs-i Şerîf, dass der Vorsatz, die niyet einer Person wichtiger ist und mehr Segen bringt als ihre Werke und Gebete. Je größer unsere Begeisterung i n dieser Zeit und f ü r diese Zeit ist, je reiner und hingebungsvoller unsere Vorsätze und Gebete sind, desto stärker wird ihre Wirkung auf die anderen Zeiten des Jahres sein. Diese außergewöhnlichen Tage sind für uns eine Zeit des Nachdenkens über Allâh, des tefekkür ; eine Zeit, uns selbst gegenüber Rechenschaft abzulegen, Reue zu zeigen und um Vergebung für unsere Fehler und Sünden zu bitten; eine Zeit, Allâh dem Allmächtigen für seine nimet, seine Gaben zu danken; und eine Zeit auch, in der wir uns im Gebet mit unseren Bitten und Wünschen und den Dingen, die wir erhoffen, an Allâhu Teâlâ wenden dürfen.
Rasûlullah (s.a.v.) drückt es am schönsten aus: “Dein Tag ist wie dein Kamel. Wohin du seinen Kopf ziehst, folgt der Rest nach.” So wie die Aufmerksamkeit und Konzentration am Tagesbeginn die restliche Zeit des Tages beeinflusst, so verhält es sich auch mit der Aufmerk-samkeit und der Begeisterung am Anfang des Jahres.
In diesem Monat muharrem gibt es noch einen weiteren glückverheißenden Anlass, den wir wahrnehmen sollten und den ich in der kommenden Woche in meiner Hutbe behandeln werde: Es ist der Âşûre-Tag - ein Tag, an dem bedeutungsvolle Ereignisse stattgefunden haben.
Werte Gläubige,
Alle Muslime sind aufgefordert, diesen Tagen die nötige Aufmerksamkeit zu schenken und sich bewusst zu bemühen, das Wohlgefallen Allâhs, die Rıza-i İlahi, zu erlangen.